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S.
Marienbad 29. 7. 13
Mein lieber Dr Brill
Sie haben mich noch nie enttäuscht, seitdem
ich Sie kenne. Also diesmal zum ersten Male.
Ich hatte mich sehr gefreut, Sie zu sehen
u die Verhältnisse auf dem Kongreß
hätten Ihre Gegenwart besonders wünschens-
wert gemacht. Auch hatte ich begonnen,
die englische Trdeutung Seite für Seite
durchzunehmen, um Ihnen Korrekturen
für eine zweite Auflage vorzuschlagen.
Ich habe gerade die ersten 100 Seiten durch-
gemacht u wäre in München mit der
fertigen Arbeit erschienen. Jetzt müßen
wir an einen anderen Weg denken,
wie ich diese nächste Auflage fördern kann.Ich verstehe allerdings, daß Ihre häuslichen
Rücksichten für Sie sehr wichtig sind, u wünsche
selbst Mrs Brill mit Mann und Kind
zufrieden zu sehen. Ich bin ihr also nicht böse,
wenngleich ich den Erfolg bedauere.Meinen herzlichsten Glückwunsch zur
Position an der Columbia University!
Jetzt sind Sie also settled! Ihr Verdienst
muß doch ganz unzweifelhaft feststehen,
wenn es trotz aller Vorurteile gelungen
ist. Ich weiß, wie sehr Sie es verdienen -
S.
und feiere mit allen Freunden Ihren Erfolg.
Ich bin hier in Marienbad nicht sehr
zufrieden, es ist zu kalt u regnet zu
viel. Nach kurzem Aufenthalt geht
es dann nach Tirol S. Martino di
Castrozza, wohin auch Ferenczi und
Abraham kom̄en werden.Mit herzlichen Grüßen
u Wünschen für Sie, Frau
und Kind
Ihr getreuer
Freud