Ziel dieser historisch-kritischen Edition ist es, die gesamten Schriften von Sigmund Freud in einer primär digitalen Ausgabe, die auch sein Frühwerk, das Briefœuvre und den Nachlass und die Miszellen umfasst, nach einheitlichen wissenschaftlichen Kriterien möglichst vollständig zu erschließen.
Ergebnisse des Prozesses sind die Erfassung aller Überlieferungsträger im ARCHIV (Heuristik) in Form von Faksimiles und in diplomatischer Umschrift, die Rekonstruktion der Textgenese (kritischer Apparat) und – darauf gründend – die neu konstituierten Texte dieser EDITION, die mit einem Anmerkungs‑ und Registerapparat versehen werden. Die wissenschaftlichen Richtlinien, nach denen die Schriften erschlossen werden, sind im Detail hier schriftlich dokumentiert.
Das Werk und die Korrespondenz von Sigmund Freud werden getrennt im Werk- und Briefverzeichnis erfasst, sie sind aber über die gemeinsame Datenbank und den Register- und Anmerkungsapparat vielfach miteinander verschränkt. Da wir dabei von einem spezifischen Werkbegriff ausgehen, berücksichtigt unser Werkverzeichniss nicht nur die publizierten sondern auch alle nicht von Freud veröffentlichten Textzeugen. In unserem Briefverzeichnis sind nicht nur die publizierten Briefe und nicht nur die überlieferten Briefe sondern auch jene, von denen wir nur wissen, erfasst.
Dafür mussten wir – ausgehend von den bereits vorliegenden Freud-Bibliografien – ein eigenes System von Signaturen (Siglen) entwickeln. Wir weisen jedem Werk und jedem Briefwechsel, und davon nochmals abgeleitet jedem Überlieferungsträger eines Werkes sowie jedem einzelnen Brief eine eigene Signatur zu. Über diese Signatur ist jede beliebige Textstelle in jedem beliebigen Überlieferungsträger seiten- oder absatzgenau verortet. Versteht man die Logik der Signaturen, sollte es möglich sein, sich ohne weitere Einführung in dieser Datenbank zurechtzufinden.
Dieses Vorhaben ist ohne die Leistungen all jener, die es bisher unternommen haben, das Werk Freuds zu bewahren, zu erforschen und herausgegeben, nicht denkbar. Mit Dank und Respekt greifen wir auf diese Leistungen zurück. Als großes Geschenk betrachten wir auch den Zugang zu anderen Datenbanken und die umfangreichen Datensätze, die wir von einigen Freud-Herausgebern zur Verfügung gestellt bekommen haben. Unsere Arbeit besteht zu einem wesentlichen Teil darin, was bereits vorliegt zusammenzusammeln und diese Bemühungen unserem eigenen Ansatz folgend ein Stück weiterzuführen, zu ergänzen und zu vertiefen.
Christine Diercks, 2014-2025 [letzte Änderung am 2. März 2025]