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S.
6. 1. 13
Liebster Dr Brill
Welch schöne Überraschung zu Jahresbeginn!
Ihre Arbeiten gesammelt u mir gewidmet,
das macht mir einen frohen Tag. Ich danke
Ihnen herzlich. Endlich bleibt ja doch
nichts von mir übrig als die Einwirk-
ung auf ein paar hervorragende
Arbeiter.Von Eder, der jetzt hier ist, erfuhr ich, daß
die Übersetzg der Traumdeutung
Ende Januar das Licht der Welt er-
blicken wird. Ein Schritt weiter.Von hier wenig Erfreuliches. Ich habe
viel Ärger mit meinen einstigen
„Anhängern". Stekel benimmt sich wie
ein Schwein, – jetzt, wo er den Halt
verloren hat, werden wir erst erfahren,
wessen er fähig ist. Mit Jung habe
ich unlängst den persönlichen Verkehr
abbrechen müßen, er ist ganz närrisch
u unerträglich. Die objektiven Be-
ziehungen halte ich sorgfältig auf-
recht. Vielleicht läßt sich die Arbeits-
gemeinschaft noch einige Jahre durch-
führen. -
S.
Mit der neuen Zeitsch. verspricht es sehr
gut zu gehen. Wir rechnen natürlich
auch auf Beiträge von den Ihrigen
u von - Ihnen u wollen selbst manches
unübersetzt abdrucken. Wir haben die
erste Num̄er gewiss noch im Januar.Mein nächstes Stück Arbeit wird
die dritte der Übereinstim̄ungen in
der Imago sein: Animismus, Magie
u Allmacht der Gedanken.Vorher erhalten Sie noch unsere Hoch-
zeitsanzeige. Heute in 3 Wochen ist
auch das vorüber.Ich bin nun stark in Ihrer Schuld.
Hoffentlich sehen wir einander
im Sept. und Joy hat bis dahin
schon greifbare Wünsche.Mit herzlichem Gruß
Ihr getreuer
Freud