• S.

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    Prof. Dr. Freud                                                          

    Wien, IX. Berggasse 19.

    12.1.15.

    Lieber Freund

    Beiliegender Brief zur gef. Begutachtung

    Ich stehe zur Sache so: Ich wünschte solche Über-
    setzung eigentlich nur im Interesse von 
    Deuticke dh zugunsten meiner Position 
    bei Deuticke. Ob sie an sich wünschens-
    wert ist, darüber können Sie besser ur-
    teilen. Ich kenne den Mann nicht, sein Brief 
    gestattet auch kein sicheres Urteil über 
    das Maß von Zutrauen, das er verdient 
    spricht eher gegen ihn. Ich würde nie wünschen, 
    daß Sie eine solche Übersetzung machen, denn 
    Sie haben Fruchtbareres zu thun, würde 
    aber jedenfalls dem Mann die Bedingg 
    stellen, daß er Ihnen die Übersetzg 
    zur Revision vorlegt oder Sie in öffentlich 
    ersichtlicher Weise – zB. indem er eine 
    Vorrede von Ihnen annim̄t an ihr beteiligt. 
    Antworten Sie mir bitte bald, damit 
    ich dem Werber bescheid sagen kann.

    Ich grüße Sie herzlich
    Ihr
    Freud