-
S.
Prof. Dr. Freud
Wien, IX. Berggasse 19.23.2.14.
Lieber Freund
Dank für Ihre Notizen, die alle nebst den
noch zu erwartenden Gegenstand der
Überlegung werden sollen. Vielleicht
haben wir auch noch vor dem Druck
Gelegenheit, darüber mündlich zu handeln.
Nun geht das Manusk. wol bald nach Berlin,
es wird das erste für das Jahrbuch gesetzt werden.Ihr Urteil über Ophuijsen’s Kritik
bestätige ich voll. Sie haben eine gute Rational-
isirung für die Rücksendg, wenn Sie
ihm erzälen, daß Sie die deutsche Übersetzg
selbst bringen wollen. Wer wird es
aber übersetzen? Heller hat bereits seine
Zustim̄ung zur deutschen Ausgabe. Wollen
Sie sich nicht mit H in Einvernehmen setzen,
damit J. nicht den Eindruck eines planlosen
Vorgehens erhält?Annerl geht es besser, sie fiebert nicht mehr
u freut sich sehr, mit uns reisen zu
dürfen. Ich schlage Ihnen aber, ehe ich
um Zim̄er schreibe, noch vor zu erwägen,
ob wir nicht lieber nach Brioni
wollen, das uns neu ist. Wir müßten
uns da sehr zeitig anmelden, -
S.
Ich bin mitten im Narzißmus, bei dem
meine Anleihe bei Ihnen zum Vorschein
kommen wird. Es geht natürlich sehr
hart, muß aber bis Ostern fertig
werden. Der Mosesabend hat ohne
rechtes Resultat geendet. Ich wollte von
dem Künstler ordentlichen Einspruch
hören, brachte ihn aber nicht dazu.
Es wird wahrscheinlich doch werden.Danken Sie der ersten Leserin des
historischen Beitrags intensiv für
Interesse und Beifall in meinem
Namen! Wie geht es ihr?Herzlichen Gruß
Ihr
FreudP.S. Anbei Brief u Kritik v Ophuijsen
und ein Brief von mir an Sie.
http://data.onb.ac.at/rec/AC16576872 Autogr. 1053/20(1-11) HAN MAG