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S.
Prof. Dr. Freud Wien, IX. Berggasse 19
25.X.1923Lieber Herr Doktor!
Ich war gerade im Begriffe, Ihnen zu schreiben, als Pauly Ihren heutigen Brief brachte, und zwar in derselben Angelegenheit, da Jones die Drohung mit einem besonderen Gesandten heute auch mir versetzt hat. Es wäre natürlich einfacher, mich mündlich mit Ihnen zu verständigen und es wird auch geschehen, wenn Sie es für unvermeidlich erklären, aber vorläufig fühle ich mich noch so schwach und für die Einsamkeit geeignet, daß ich es mir gerne ersparen wollte.
Zu der Qualität meines Befindens stehen die unerhörten Lobsprüche, die Jones ihm in seinem Briefe spendet, in merkwürdigem Gegensatz. Es ist geradezu erfrischend, sich daran zu erinnern, daß seine privaten Auskünfte über denselben Gegenstand, z.B. an Money oder an die Riviere sich von solcher Überschwenglichkeit freihalten. -
S.
Zur Sache selbst ist, meine ich, wenig zu sagen. Ich kann es natürlich nicht riskieren, daß die in England erklären, meine Reserve habe der Press das Lebenslicht ausgeblasen und muß nachgeben, wiewohl ich kein Wort von der ganzen Sache glaube. Ich meine, es wird so gehen wie mit Ihren Übersetzungsanträgen. Wir werden verzichten und werden nichts davon haben, weder Geld, noch Verbreitung, noch gute oder schlechte Übersetzungen. Wenn Sie nun derselben Ansicht sind wie ich, so bevollmächtige ich Sie, Jones zu schreiben, daß ich der Press auch die amerikanischen Rechte bis Ende 1925 überlasse. Sollte nach meinem, eventuell Ihrem Urteil, die Press auch dann nichts geleistet haben, so werde ich diese Rechte wieder an mich nehmen.
Diese Antwort geben Sie, bitte, Jones nur, wenn Sie ganz mit ihr einverstanden sind. Im andern Falle, bitte, teilen Sie mir Ihre Bemerkungen mit und ich lasse Ihnen durch Anna schreiben. Das Telegramm, welches die Reise für überflüssig erklärt, werden wir morgen abschicken. -
S.
Wenn Dr. Meyer bei Ihnen ist, so bitte ich, mir seine Adresse mitzuteilen und ihn darauf vorzubereiten, daß er drei Bücher, die er mir so ohne jeden Sinn und Verstand plötzlich geschickt hat, zurückbekommen wird.
Die Titelei, von der Sie schreiben, ist mir wirklich in der Verwirrung dieser Zeiten abhanden gekommen. Ich bitte um neuerliche Zusendung.
Mit herlichem Dank für alle Zeichen von Interesse und alle Äußerungen der Zurückhaltung
Ihr Freud -
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