Skizze 1923-111/1923
1923-111/1923 Skizze
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  • S.

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    Skizze

    Allgemein bekannt, wofür Mitteilung an 
    andere Person dient für Befriedigung 
    der eigenen Bedürfniße mit Hilfe 
    dieser anderen. Das schließt Fall ein, daß 
    dies Bedürfnis bloch ist, von dieser Person 
    geliebt zu werden (im extremen Fall Liebes-
    Erklärung)

    Vorteil einfach. Situation ändert sich, wenn 
    Kritik oder Verwerfung der eigenen 
    Bedürfniße eintritt, sodaß ein Teil 
    unerlaubt wird und vor anderen ver-
    borgen werden soll, weil Gefahr des 
    Liebesverlustes droht. Dann sollten solche
    Mitteilungen unterbleiben. Erfahrung 
    zeigt, daß sie auf dann vorkommen als 
    Fehlleistungen, und als Symptome. Die Person 
    sagt dann mehr u anderes als sie beab-
    sichtigt oder weiß, ihre Mitteilung wird 
    was man Geständnis heißt. Normaler 
    Weise entsteht ein Geständnis, indem eine 
    Person sich von dem Selbst-Vorwurf 
    wegen des bösen Bedürfnißes (Trieb-
    regung) entlastet. Es will sage: wenn Du 
    nicht verzeihst‚ verzeihe ich mir selbst
    u die Gefahr des Liebesverlustes wird
    beschworen durch die Versicherg daß
    man die andere Person so liebt, wie
    sein besseres Selbst sein eigenes
    Überich. Ein solches Geständniss ist im
    Grunde ein Bettel um Liebe an Stelle
    der gestörten Liebe zwischen Ich u Überich.

    Fehlleistungen und Symptome sind nicht
    so klar Geständniße, eigentlich nur Selbstver-
    rat. Man will nichts Genantes mitteilen, 
    es ist nicht ersichtlich, daß man um
    Liebe bettelt. Vielleicht erklärt sich
    ihr Zustandekom̄en einfach aus der
    Stärke der Triebregung die sich trotz
    Widerstrebens durchsetzt. Aber wahr-
    scheinlich ist hier schon jenes Moment
    hinzugekom̄en, das zum zweiten Mal

  • S.

    eine neue Situation schafft, das Schuldgefühl oder
    Strafbedürfnis. Dies macht aus Geständnis
    den Geständniszwang. Der Konflikt zwischen
    Überich u Ich kann nicht nur beschwichtigt
    werden wenn man Liebe von einem
    anderen Ueberich bekom̄t, sondern auch
    wenn man die Strafe annim̄t. Man
    braucht dann den anderen nicht, es ist
    Art von narzißtisch Regression, die Mit-
    teilung des Verbotenen ermöglicht 

    In Analyse wo ja Mitteilg, Geständnis 
    besondere Rolle spielt, ist die Situation
    dem Geständnis auch dem unbeabsichtigt
    sehr erleichtert. Denn Geständis
    wird nachträglich sekundär, nachdem
    Strafe gewesen war‚ wieder Mittel 
    Liebeserwerb‚ als Gehorsam gegen
    Analytiker.

    2) Soweit das Alte. Nun einige Zusätze,  die
    sich auf Entwicklg des Zwanges be-
    ziehen, also auf Zeit vor Unterwerfg
    unter Strafbedürfnis. Vielleicht
    nicht genug gewürdigt worden. Nämlich
    betreffs Mitteilg sexuell Bedürfniße
    in Kindheit. Form, in der sex Mitteilg auftritt 
    ist die Exhibition, die wir wissen, im̄er
    Verführgsversuch ist. [xx] nach Eintreten
    des Verbots wird deutlich, daß diese früh-
    kindlichen Exhibitionen u Verführgen
    als direkte Triebansprüche dazu beitragen,
    die Mitteilung zwanghaft durchzusetzen
    u als Geständnis aufzutreten.

    Nur Rahmen der Ausführung bedürftig
    besonders der zweite Teil, der das Neue
    bringt.