Orthografie und Interpunktion der historischen Überlieferungsträger werden übernommen. 
Für die Satzzeichen gilt jedoch, dass sie einheitlich typografisch korrekt gesetzt werden. 
Druckfehler in den historischen Druckschriften werden dort belassen, aber markiert. Im konstituierten Text werden sie emendiert, was im Variantenapparat angezeigt ist. 

Für alle editorischen Anmerkungen und Texte gelten die aktuellen Regeln. Viele Fragen der Zeichensetzung sind in den Regeln zur Manuskripteinrichtung des Instituts für Textkritik in Heidelberg behandelt.http://www.textkritik.de/satzregeln/satzvorgaben.htm [zuletzt aktualisiert am 31. Juli 2010]

Orthografie

Beim gedruckten Werk von Freud werden die Texte in diplomatischer Umschrift ohne Korrekturen wiedergegeben, Das gilt auch für Druckfehler.

Schreibeweise von Begriffen im Register und den Kommentaren
Die Lemmata des Registers werden in der aktuellen Rechtschreibung angeführt, aber die Schreibweise (und Abkürzungen) Freuds sind erfasst, angezeigt und aufrufbar.

Bei den überlieferten handschriftlichen Textzeugnisse Freuds werden in diplomatischer Umschrift die Orthographie des Originals und damit alle alternative Schreibweisen, Abkürzungen, Kürzel und Begriffssymbole übernommen. Das gilt auch für die Groß- und Klein- sowie die Zusammen- oder Getrenntschreibung.
Ebenso übernommen werden Einfügungen, Streichungen, Verschreibungen und Überschreibungen des Autors. Gleiches gilt für das Hochstellen von Buchstaben „Dr  und die Verwendung von „u“ / „v“ bzw. „U“ / „V“ (z. B. „Zevs“).
Setzt Freud über einem „u“ einen Querstrich, der keinen Umlaut anzeigen soll, dann wird dieser Querstrich nicht übernommen, ohne das gesondert auszuweisen, da dies der regulären Schreibweise eines „u“ in kurrenter Schrift folgt. 
Verschliffene Buchstaben, z.B. am Wortende, werden stillschweigend ausgeschrieben, ebenso weren sillschweigend Umlautzeichen und Geminationsstriche ergänzt. 
Erfolgen bei Schriften, die mit Schreibmaschine nach Diktat verfasst wurden, handschriftliche Ausbesserungen, die wahrscheinlich aus der Feder Freuds stammen, wird die Korrektur abgebildet, ohne die Änderung der Schrift auszuweisen, aber die Korrektur wird in diesem Falle markiert.

Die Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung begann sich erst 1901 mit der 2. Orthographischen Konferenz in Berlin durchzusetzen. Im Druckwerk ist der Unterschied der Rechtschreibung vor und nach der 2. Orthographischen Konferenz deutlich. In einem Beispiel aus 1895, im ersten Absatz der Krankengeschichte von ›Katharina‹ aus den ›Studien zur Hysterie‹ (1895-005/1895) finden wir den gedruckten Text noch nach den alten Regeln gesetzt. Katharina spricht Freud mit „Ist der Herr ein Doctor“an und klagte ihm über einen Zustand von „Atemnoth“, deren Ursache Freud zu „rathen“ suchte. In den späteren Auflagen ist die Rechtschreibung den vereinheitlichten Regeln angepasst.

Anhand der Briefe und der frühen Manuskripte im Vergleich zu späteren Textzeugnissen ist zu sehen, dass Freud seine „private“ Rechtschreibung nicht durchgängig nach den neuen Regeln geändert hatte und wir finden weiter:
Theil, Urtheil, Irrthum, Eigenthümlichkeit – aber: wol, allmälich, Zal
fixirt – aber: ergiebt
Complex, specifisch, Hallucination,
Ersparniß, dieß.

Zur s-Schreibung

Die Lateinschrift kennt „s“ und „ß“. In Typoskripten Freuds findet sich nur das „s“ und kein „ß“.
Freuds s-Schreibung wird ausnahmslos übernommen, wenn der Text in Lateinschrift oder in Maschinenschrift verfasst ist.
Die Kurrentschrift kennt mehrere Formen der s-Schreibung. In der diplomatischen Umschrift dieser Edition von in Kurrentschrift abgefassten Texten werden aber nur „s“ und „ß“ verwendet. Das Doppel-, das Lang- und das Rund- „s“ werden mit „s“ wiedergegeben.
Das scharfe „ß“ wird in jedem Fall übernommen. Das „sz“ wird als scharfes „ß“ transkribiert.

Lange s  „ſ“ (gibt es nur als Kleinbuchstabe) Rundes s Scharfes ß

Synonyme im Deutschen

Lang-s

kleines Lang-s

Schaft-s

Synonyme im Deutschen

Rund-s,

Kurz-s,

Kleinbuchstaben-s,

Minuskel-s

 

Englisch: long s, medial s, descending s

Französisch: s long

Spanisch: s larga

Italienisch: s lunga

Unicode-Bezeichnung: Latin small letter long s

Englisch: short s, lowercase s;

Französisch: s rond, notre s

Unicode-Bezeichnung: Latin small letter s

 
Bildet den ersten Teil der Ligatur „ſʒ“ und „ſs“, die im Deutschen dann zu Buchstaben „ß“ führten.  

 

ß

Position:

Anlaut-s

Inlaut-s

Silbenanfang-s

Position:

Schluss-s (engl: terminal s, final s)

Auslaut-s

 

Zur s-Schreibung
Die beiden zu Zeiten Freuds gebräuchlichen Regelungen der s-Schreibungen haben Adelung und Heyse formuliert und propagiert.
Das lange s „ſ“ kam früher in allen romanischen, deutschen, englischen, skandinavischen und westslawischen Schriften vor. Es entstand im Übergang von der Majuskelschrift (die nur Großbuchstaben kannte), zur Minuskelschrift. Diese Halbunzial-Schrift (5.-8.Jhd) kannte schon Ober- und Unterlängen. Daraus entstand die karolingische Minuskelschrift (9.-12.Jhd). Aus ihr entwickelten sich die gebrochenen Schriften – der Fraktur-Satz für den Druck und als Schreibschrift die Kurrentschrift, auch deutsche Schreibschrift genannt; eine Variante davon ist die Sütterlinschrift, eine andere die in Skandinavien bis ins 19. Jahrhundert gebräuchliche „Gothisk skrift“.
Das lange „ſ“ bildet auch den ersten Teil der Ligatur „ſʒ“ und „ſs“, die im Deutschen dann zu Buchstaben „ß“ führten. In den Antiqua-Schriften, die Aldus Manutius, ein venezianischer Typograf, Buchdrucker und Verleger, 1501 entwickelte und die sich in den anderen Sprachräumen durchsetzte, wurde das lange „ſ“ ab dem 18. Jhd unüblich und in Antiqua gesetzten Texten in Deutscher Sprache wurde ab Mitte des 19. Jhd. kein langes s mehr verwendet außer in der Kombination „ſz“.
Duden 1880: „Zu merken ist, daß man in lateinischer Schrift s für ſ und s ohne Unterschied, ss für ſſ und ſs für ß anwendet. Statt ſs ist auch ß zulässig.“
Im Gefolge der 2. Orthographischen Konferenz wurde auch im Antiqua-Satz das ß-Zeichen vorgeschrieben und das Lange s war nicht mehr zu verwenden.

 

Interpunktion

Offensichtliche Satz- und Interpunktionsfehler oder fehlende Satzzeichen werden bei der diplomatischen Umschrift der historischen Textquellen nicht korrigiert, sondern laut Vorlage übernommen. Wenn für das Faksimile nicht das Original sondern nur eine sehr schlechte Kopie zur Verfügung stand, sind oftmals die Satzzeichen nicht abgebildet und man kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob Freud hier keines gesetzt hat, oder ob diese nur nicht abgebildet sind.

Nummerierungen und Aufzählungszeichen sind von Freud in Manuskripten oft inkonsistent gesetzt. Diese Inkonsistenz wird in der diplomatischen Umschrift übernommen. Die Nummerierung wird im Falle von Fußnoten mit den entsprechenden Drupal-Eingabebefehl ausgezeichnet.

Für die Erstellung der diplomatischen Umschriften gilt bei Satzzeichen, dass diese vom Original übernommen, aber stillschweigend typografisch korrekt gesetzt werden.

olgende Zeichen werden – stillschweigend – nicht nach dem originalen Schriftbild (also ob dieser Strich länger oder kürzer erscheint, das Anführungszeichen in deutschsprachigen Texten oben oder unten gesetzt ist), sondern in Hinblick auf die Funktion typografisch korrekt gesetzt, z. B.:

  • Vereinheitlich des Zeichens für Silbentrennung: Minzuszeichen;
  • Gedankenstriche werden einheitlich als Halbgeviertstriche gesetzt.
  • In deutschsprachigen Texten werden Geviertstriche stillschweigend in die typografisch korrekte Form übergeführt.
  • Auslassungszeichen: Wenn in einer Schrift mehrere Punkte zur Markierung einer Auslassung gesetzt sind, wird ein Auslassungszeichen (…) gesetzt, unabhängig davon, wieviele Punkte sich an dieser Stelle finden. Erstrecken sich die Auslassungspunkte über eine ganze Zeile, werden drei bis 5 dieser Auslassungspunkte – jeweils getrennt von einem Leerzeichen – gesetzt. Wenn dieses Auslassungszeichen an dem Punkt anschließt, der das Satzende markiert, dann folgt dieser Punkt als Satzzeichen dem letzten Wort des Satzes ohne Leerzeichen, das folgende Auslassungszeichen ist von einem aber durch ein Leerzeichen getrennt.
  • Klammern: Setzt Freud in seinen Handschriften eine Klammer, wird diese immer stillschweigend durch eine runde Klammer abgebildet. Fehlt eine der beiden Klammern, wird diese nicht ersetzt.
  • Nur in Ausnahmefällen wird eine eckige Klammer gesetzt; dieses ist in der Regel aktuellen editorsichen Eingriffen vorbehalten.

Abkürzungszeichen / Reduplikationsstrich / Geminationsstrich

Nasalstriche oder Reduplikationsstriche über den Konsonanten „m“ oder „n“ zur Konsonantenverdopplung sind keine diakritischen Zeichen sondern und stehen über Konsonanten wie „m“ oder „n“ und zeigt deren Verdoppelung an. Zum Beispiel steht „Sum̅e“ für „Summe“ oder “gewon̅en” für „gewonnen“.  
Der Nasalstrich ist ein Abkürzungszeichen und wird über Konsonanten in Form eines Überstrichs (oder einer Tilde oder eines Hakens) dargestellt und verzeichnet die Abkürzung einer Verdopplung. 
Freud bedient sich dessen häufig in den Texten, die er in kurrenter Schrift verfasst. Mitunter fehlt der Geminationsstrich und wird in der diplomatischen Umschrift stillschweigend ergänzt. 
Es steht derzeit in HTML-Drupal für den Geminationsstrich in den Sonderzeichen jeweils ein Zeichen für „m“ und „n“ zur Verfügung.
Abkürzungszeichen sind keine diakritischen Zeichen.

Für die Geminationsstriche werden die Sonderzeichen „m̄" und „n̄" verwendet. 

[In Unicode gibt es dafür zwei Blöcke 
U+0304: m̄, n̄ oder U+0305: M̅, m̅, N̅, n̅]

Überstrich

Das ist ein Strich über ein oder mehrere Wörter, er hat je nach Kontext eine andere Bedeutung. Er ist bisher bei Wörtern nicht vorgekommen, aber bei Freuds Abkürzungen von Jahreszahlen wäre auch der Überstrich eine Opotion, z. B. wenn Freud beim Datum statt 1895 „95“ mit Überstrich schreibt.Dafür gibt es im HTML-Drupal-Menü über die Kategorie „Stil“ ein Instrument zur Auszeichnung. 
Der Eingabebefehl für den Überstrich in HTML-Drupal für die Abkürzung von Jahreszahlen (wenn Freud z. B. beim Datum statt 1895 95 mit Überstrich schreibt) findet sich im Stil-Menü.

Komma

Die Kommasetzung wird originalgetreu übernommen. 
Freud setzt die Satzzeichen oft sehr tief, so dass man sie bei der Transkription leicht übersehen kann. Freud lässt sie auch immer wieder weg, das gilt insbesondere für das Komma (den Beistrich) und den Punkt am Zeilenende, da ihm das Zeilenende als ausreichende Zäsur dient. Das wird in der diplomatischen Umschrift nicht ergänzt. 
Freud folgte in seinen Handschriften und Briefen auch sonst nicht konsequent den damals gebräuchlichen Regeln zur Interpunktion.
Zur Geschichte der Setzung des Kommas: Zur Setzung des Kommas stellte Adelung (1782) fünf Regeln auf, danach hat ein Komma bei Einschüben, bei Appositionen, bei konjunktionalen Nebensätzen, bei Relativsätzen und bei Aufzählungen zu folgen. Die fünfte Regel bei Aufzählungen lautete bei ihm: "Zwischen mehreren Subjecten und Prädicaten, ingleichen zwischen mehreren Bestimmungswörtern, wenn sie nicht mit und oder oder verbunden sind. Zwischen mehreren Subjecten: Ehre, Gut, Leben, kurz, alles ist in Gefahr. Zwischen mehrern  Prädicaten: ich habe ihn gesehen, gesprochen, und umarmet. Zwischen mehrern Bestimmungen,es seyn Adjectiva oder Adverbia: ein fleissige, tugend-hafter, wohlgesitteter, junger Mench; er war groß, reich, wohl gebildet und geehrt. Einzelne Begriffe, welche mit und oder oder verbunden werden, bedürfen keines Comma, wohl aber ganze Sätze.“ (Adelung 1782/1971, 795)
Den Höhepunkt der Regelquantität bildet zu jener Zeit jedoch die Lehre von der Interpunktionvon Johann Friedrich Heynatz (1782/2006). Auf 67 Seiten wird ein Regelwerk der Interpunktion präsentiert, welches nahezu alle nur erdenklichen Gebrauchsmöglichkeiten der einzelnen Satzzeichen darlegt.
Übersichtlichere Regeln finden sich wiederum in Druckhandbüchern dieser Zeit.
Die Normierung der Interpunktion im 19. Jahrhundert geht vor allem von Heyse (1849/1972) und Duden (1876, Schulorthographie 1881) aus.        
Masalon (2014, 163) fasst zusammen: „Mit dem 19. Jahrhundert hat sich die Interpunktion im Bereich redigierter/gedruckter Texte so weit entwickelt und etabliert, wie sie zu einem Großteil mit der heutigen vergleichbar wäre.“

Apostroph

Die Setzung des Apostrophs hat mit dem typografisch richtigen Zeichen zu erfolgen. Das gilt für alle Umschriften und den konstituierten Text.
Zur Geschichte der Verwendung des Apostrophs: Der Apostroph ist mindestens seit dem 17. Jahrhundert als Auslassungszeichen und zur Markierung des Wortstammes in Verwendung. Ende des 18. Jahrhunderts setze Johann Christoph Adelung den Apostroph zur Deklination von Eigennamen und in manchen Fällen als Plural-Apostroph ein. Bis Ende 19. Jahrhunderts war die Genitiv-Apostroph-Verwendung üblich (Johann Christian August Heyses, 1849). Gebräuchlich wurde auch später die Verwendung des Apostrophs bei Handelsmarken (Beck’s Bier, gegründet 1873).
Ende des 19. Jahrhunderts sprachen sich Jacob Grimm und Konrad Duden (1880) gegen den Genitiv-Apostroph aus. So wurde 1893 in der 25. durch Otto Lyon überarbeiteten Auflage des Heyse’schen Lehrbuchs der deutschen Sprache die Verwendung des Genitiv-Apostrophs bei Eigennamen nicht mehr gefordert und nur noch für Namen, die auf „s“ enden, gutgeheißen (ebd. S. 577). (Johann Christian August Heyse: Deutsche Grammatik oder Lehrbuch der deutschen Sprache, umgearbeitet von Otto Lyon (1893). In der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1901 wurde Verwendung des Genitiv-Apostrophs für regelwidrig erklärt. Wer vor 1901 schreiben gelernt hatte, verwendete häufig weiterhin den Apostroph, wie etwa Thomas Mann, Friedrich Nietsche und eben Sigmund Freud.
Mit der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 gilt der Apostroph bei Personennamen auch dann wieder als richtig, wenn man mit ihm keine Auslassung kennzeichnet, sondern die Grundform von der Genitivendung -s (oder auch dem Adjektivsuffix -sch) abtrennt und damit verdeutlicht. (Einstein’sche Relativitätstheorie).

Zeichen Bezeichnung Apple unicode
’         Apostroph (typografisch korrekt) Alt + Shift +# U+2019

Klammern

Wenn Freud in einem handschriftlichen Text Klammern setzt so unterscheiden sich die an den Anfang gesetzten mitunter von der schließenden Klammer, Freud verwendet dazu einen Strich, eckige und runden Klammern. 
Es werden in der Umschrift stillschweigend ausschließlich runde Klammern gesetzt, um diese von editorischen Eingriffen in den Text, die in eckige Klammern gesetzt sind, zu unterscheiden. Fehlt die schließende Klammer im Original, wird diese auch in der Umschrift nicht ersetzt.

Zeichen Bezeichnung der Klammern Apple windows unicode
( Klammer auf Shift + 8    
) Klammer zu Shift + 9    
[ eckige Klammer auf Alt + 5    
] eckige Klammer zu Alt + 6    
{ geschwungene Klammer auf Alt + 8    
} geschwungene Klammer zu Alt + 9    

Anführungszeichen

Anführungszeichen werden vereinheitlicht und typografisch korrekt gesetzt. 
Freud verwendet manchmal doppelte franzöische Anführungszeichen, diese werden stillschweigend durch die entsprechenden Deutschen Anführungszeichen ersetzt.

In dieser Edition werden im Werkverzeichnis bei der Setzung von Werktitel Titel, die in diesem Titel vorkommen, zwischen einfache französische Anführungszeichen gestellt.

Zeichen Bezeichnung Apple windows
Deutsches Anführungszeichen unten (öffnend) Alt + Shift + W AltGr + V
deutsches Anführungszeichen oben (schließend) Alt + 2 AltGr + B
deutsches einfaches Anführungszeichen unten (öffnend) Alt + s Umschalt + AltGr+V
deutsches einfaches Abführungszeichen oben (schließend) Alt + # Umschalt + AltGr+B
» französisches Anführungszeichen Anfang Alt + Shift + Q AltGr + Y
« französisches Ausführungszeichen Ende Alt + Q AltGr + X
französisches einfaches Anführungszeichen Anfang Alt + Shift + N Umschalt + AltGr+Y
französisches einfaches Ausführungszeichen Ende Alt + Shift + B Umschalt + AltGr+X

Zu Viertelgeviertstrich (Kurzstrich) und Bindestrich-Minus

Das Zeichen Bindestrich-Minus wurde mit der Schreibmaschine eingeführt. Man unterschied nicht typografisch zwischen Bindestrich, Gedankenstrich und Minuszeichen wurden über den gleichen Tastenanschlag wiedergegeben. 
Auf dem Computer wurde dies im Alltagsgebrauch übernommen. 
In der Grafik und m Druckereigewerbe – jetzt eben auch in der textkritischen Edition – differenziert man.
In der Typografie ist der Viertelgeviertstrich ein waagerechter Strich, ein Geviert lang.

Minuszeichen (mathematisches Symbol)

In Verwendung als mathematischer Operator (Subtraktion), als Vorzeichen (unäres Minus) für einen Fehlbetrag und als Vorzeichen für negative Zahlen.
In der Typografie ein Kurzstrich (Viertelgeviertstrich)
Eingabebefehl typografisch korrekt

Bindestrich/Divis (verbindet Wörter)

In der diplomatischen Umschrift wird in Hinblick auf die Funktion als Interpunktion (und nicht nach dem Schriftbild) eine Unterscheidung zwischen Gedankenstrich und Bindestrich getroffen.
Eingabebefehl bisher: Minustaste
Vor und nach dem Bindestrich setzt man nie ein Leerzeichen.

Verwendung: Der Bindestrich / Viertelgeviertstrich verbindet Wörter.

  • Zusammensetzungen mit Abkürzungen, Einzelbuchstaben und Ziffern (Dipl.-Psych., H-Milch, i-Punkt, 100-prozentig)
  • Substantivisch gebrauchte Wortgruppen (das Entweder-oder)
  • Zusammensetzungen aus gleichrangigen Adjektiven (manisch-depressives Verhalten)
  • Zusammensetzungen mit Wortgruppen (Kopf-an-Kopf-Rennen)
  • Zusammensetzungen mit Eigennamen als hinterem Bestandteil (Möbel-Schmidt)
  • Zusammensetzungen gleichberechtigter Eigennamen (Rheinland-Pfalz)
  • Koppelungsstrich bei zusammengesetzten Wörtern, zu deren Verdeutlichung (Technik-Seminar)
  • Aus dem Englischen stammende Substantivierungen aus Verb plus Adverb (Make-up, Stand-by)
  • Ergänzungsstrich (Hoch- und Tiefbau)
  • Formalisierte Datumsschreibweise (2919-12-26)

Ergänzungsstrich

Bei zwei oder mehreren aufeinanderfolgenden Wörtern, die entweder das Grundwort oder das Bestimmungswort teilen, kann dieses geteilte Wort durch einen Ergänzungsstrich eingespart werden: Grund- und Ergänzungswort; Grünspechte und -finken. 
Eingabebefehl bisher: Minustaste
[Dieser Eingabebefehl typografisch korrekt wird derzeit nicht verwendet.]

Nicht umbrechender Viertelgeviertstrich (geschützter Bindestrich)

Dieser wird eingesetzt, wenn nach einem Bindestrich kein automatischer Zeilenumbruch stattfinden darf – zur Unterscheidung vom weichen Trennstrich. 
Eingabebefehl bisher: fehlend, ebenfalls Verwendung der Minustaste

Bedingter (weicher) Trennstrich, „weicher Zeilenumbruch“

Wenn am Zeilenende das Wort getrennt, also an der Trennstelle umbrochen wird, erscheint an dieser Stelle am Zeilenende ein Trennstrich. Wird das Wort nicht umgebrochen, wird kein Trennstrich dargestellt.

Gedankenstrich / Halbgeviertstrich

Hat trennende Funktion, dient der Gegenüberstellung.
Vor und nach dem Gedankenstrich ist ein Leerzeichen zu setzen.
Verwendung:

  • Einschub in Sätzen
  • Anhänge in einem Satz (Sie können das so machen – aber dann richtig!)
  • Gegenstrich (Simmering – Kapfenberg)
  • Minuszeichen bei Rechnungen (23 – 17 = 6)
  • Kein Leerzeichen gesetzt.
  • Wenn der Gedankenstrich im Sinne von "bis" verwendet wird (1902–1938), bei Uhrzeiten (19.00–22.00)
  • Streckenstrich: (Wien–Paris)
  • Wörterbücher: Englisch–Deutsch
  • Als Zeichen für „minus“: –2° C
  • Geldbeträge €15,–

Geviertstrich, Spiegelstrich

In der Typografie ein waagerechter Strich, ein Geviert lang.
In Verwendung als Spiegelstrich, in Tabellen, in anderen Sprachen als Gedankenstrich z.B. im Englischen ohne Leerzeichen (bestenfalls von "hair spaces" umschlossen). Im Zeitgenössischen Englisch wird auch der Halbgeviertstrich als Gedankestrich verwendet.
In deutschsprachigen Texten werden Geviertstriche stillschweigend in die typografisch korrekte Form übergeführt.


Eingabefunktionen Übersicht:

  Bezeichnung Apple Windows Unicode
- Minuszeichen (mathematisches Symbol) minus minus U+2212
- Bindestrich-Minus minus minus U+002D
         
  Bindestrich/Divis minus minus U+2010
  Ergänzungsstrich minus minus  
 

Bedingter (weicher) Trennstrich

Trennstrich (Silbentrennung am Zeilenende)

Minus + Shift + Enter   U+00AD
Geschützter Bindestrich, wenn nach einem Bindestrich kein automatischer Zeilenumbruch stattfinden darf.     U+2019
  Halbgeviertstrich / Langstrich / Gedankenstrich Alt + - Alt + 0150 U-2013
  Geviertstrich, Spiegelstrich, dash Alt+Shift+- Alt+0151 U+2014

Christine Diercks (2014-2025)
[Erste Fassung: 23.9.2014, zuletzt geändert 2025-03-03]