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S.
PROF. DR. FREUD
WIEN IX., BERGGASSE 196. XI. 22
Liebe Frau Doktor
Ich bin ja immer bereit, Ihnen
etwas zu Gefallen zu thun,
und wenn Sie von H. Lxxxx
eine so vorteilhafte Schild-
erung machen, werde ich mich
bemühen, seine Analyse
selbst durchzuführen.Nur giebt es einige Unklar-
heiten, über die ich um Aus-
kunft bitte.a). Er will erst Mitte März
kommen. Dann bleiben bis
zu meinen Ferien (1 Juli)
3½ Monate, was zu wenig ist.
Könnte er im Herbst fort-
setzen?b). Ich erinnere mich, daß er
sich schon einmal an mich
gewendet, als ich gerade eine
freie Stunde hatte. Damals
schreckte ihn aber das Honorar
von 50 fr. Ist das jetzt bei ihm
anders geworden?c). Sie sagten mir ja, Sie wollten
auch im Frühjahr kommen?
Halten Sie das aufrecht
u wenn, soll ich Ihnen nicht -
S.
das Vorrecht vor jedem anderen
einräumen?Die endgiltige Aufnahme
hängt natürlich auch von
meiner Situation im Früh-
jahr ab, die ich heute nicht
vorhersehen kann. Im All-
gemeinen ist es mir dringlich,
meine Arbeit etwas ein-
zuschränken, wobei infolge
der Anforderungen der
Zeit auch eine mögliche Mehr-
zalung der Patienten (amerik.
Analytiker zalen # 15) in
Betracht kom̄t dh. kom̄en
muß.Seien Sie herzlich gegrüßt
u empfehlen Sie mich Ihrem
Mann.
Ihr
Freud