Expressionen, Manifestationen

Das Werk ›Sigmund Freud (1911-002): Formulierungen über die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens‹ liegt in xxx Expressionen (E1-Ex) vor.

E1 Sigmund Freud (1911-002/1910.01 ):  Die beiden Prinzipien der psychischen Aktion und die Erziehung.
Von dieser ersten Expression liegt uns kein Textzeugnis vor. Aber nach eigenem Bekunden hatte Sigmund Freud bereits im Juni 1910 einen ersten Entwurf dieses Werkes konzipiert und zu Papier gebracht; er setzte C. G. Jung ins einem Brief vom 19.6.1910 davon in Kenntnis, und demnach kann man das Datum dieser Niederschrift erschließen (zwei Tage nach Erhalt des Briefes von C. G. Jung an Freud vom 17. Juni 1910). 

„[…] Er-
staunen Sie nun nicht, wenn Sie einen 
Teil der Ausführungen Ihrer Schrift in 
einem Aufsatz von mir wieder finden, 
der in den ersten Ferienwochen ins 
Reine gebracht werden soll,
[…] Er wird 
den Titel tragen: 
[…] Zwei Tage
vor Ankunft Ihrer „Symbolik“ habe ich
ihn konzipiert und niedergeschrieben;“ (F-JCG/1910-06-19)

E2 Sigmund Freud (1911-002/1910.02): Ueber die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens. 
Diese Expression ist als Protokoll eines Vortrages überliefert, der von Sigmund Freud in der 116. Sitzung in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung am 26. Oktober 1910 gehalten und danach von Otto Rank protokolliert wurde. 

E3 Sigmund Freud (1911-002/1910.02), Reinschrift,  (Dezember 1911)
 Die Reinschrift wird in dieser Edition in zwei inhaltlich identischen Faksimile-Ausgaben präsentiert, die sich nur durch die Formatierung der Umschrift unterscheiden. Der Entscheidung, zwei Versionen dieser Reinschrift vorzulegen, liegt eine Hypothese zugrunde, die sich auf drei Briefe Freuds stützt:  
Am 18. Dezember 1910 schrieb Freud an C. C. Jung in seiner Funktion als Redakteur des Jahrbuches: Mein Schreber ist fertig, ein kleiner Nachtrag oder eigentlich Vortrag, ›Formulierungen über die zwei Prinzipien‹, wird heute fixiert. Das Ganze lege ich dann in Ihre Hände.“ (F-JCG/1910-12-18) 
Dann folgen zwei Briefe Freuds an Ferenczi: 
Den ersten schrieb er vor seinem Treffen mit Jung in München:
 „bis auf ein paar Anmerkungen fertig geworden, saure Arbeit. Hohngelächter oder ‚Unsterblichkeit or both; der Schritt in die Psychiatrie ist wohl das Kühnste, was wir bisher unternommen haben. Der Aufsatz ist flüchtig hingemacht, während 10-11 stündiger Analysearbeit, heuer besonders unangenehm, entstanden, bringt aber die bekannten schönen Stellen. Am Sonntag schreibe ich noch die kurzen Formulierungen über das Lust- und Realich nieder … Jung nach München mitbringener. Ich will b (F-FeSa/1910-12-16)
Den zweiten Brief schrieb er nach seiner Rückkehr: "Meine Schreber-Arbeit habe ich ihm mitgegeben, die kleinere über die zwei Prizipien bloß vorgelesen und zur Abänderung nach Hause genomen." (F-FeSa/1910-12-29)
Version 1: In der Umschrift der Version 1 sind die die Ergänzungen, die Freud mittels eingeklebter Papierstreifen vorgenommen hatte, nicht an die von ihm vorgesehen Stelle eigefügt, sondern zusammen mit dem Faksimile, auf dem der Papierstreifen mit dem Einschub abgebildet ist, auf eine gesonderte Seite gesetzt worden. Es könnte sein, dass diese Fassung ohne die Einklebungen die Fassung ist, die Freud Jung nach München mitbrachte, aber nach wieder zur Korrektur mitnahm. 
Diese Fassung wurde in die Kollationierung nicht einbezogen. Als Binnenkorrektur ist sie jedoch Teil des Variantenappartes. 
Version 2: In der Umschrift der Version e sind die die Ergänzungen, die Freud mittels eingeklebter Papierstreifen vorgenommen hatte, in der Umschrift an die von Freud dafür vorgesehenen Stellen eingefügt. Es könnte sein, dass die Einklebungen nach seiner Rückkehr aus München erfolgten. Man könnte diese Fassung unter Umständen dann sogar als eine weitere Expression führen. 
Diese Fassung in ihrer bereits korrigierter Form wurde in die Kollationierung einbezogen und die Textdifferenzen sind im synoptischen und im kuratierten Variantenapparat ausgewiesen. 

 

 

Es könnte sein, dass diese Änderung  in Form der Einklebungen erfolgt sind. Unsere Hypothese wird durch einen Brief gestützt, den Freud am ... an Sándor Ferenczi schrieb: