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S.
10 Jan 15
Dear Dr Brill
Unsere herzlichsten Glückwünsche zur
Geburt Ihres Sohnes. Sie wissen, wie
wichtig es für den Mann ist einen
Sohn oder Söhne zu haben. Möge er gedeihen
und Ihrer Frau wie Ihnen viel Freude
und wenig Sorge bereiten!Vielen Dank für Ihre Erkundigungen.
Für mich können Sie nichts besseres
thun als daß Sie die Übersetzungen
bes. des historischen Aufsatzes beschleun-
igen. Ihre extreme views müßen das
werden, was Ihnen zur Auszeichnung
vor allen anderen Amerikanern
gereicht. Ich zweifle nicht, daß der Krieg
auch den Anlaß zur Lockerung der
noch erhaltenen persönlichen Beziehungen
geben wird. Putnam hat mir seither
nicht geschrieben. Stanley Hall ist längst
zu Adler übergegangen.Rank u Sachs sind frei, nicht, wie Ihnen
Jones schrieb, eingerückt. Die Zeitungen
werden aber wahrscheinlich eine Unter-
brechung erfahren; wie die Verlags-
thätigkeit in Deutschland überhaupt.Meine Söhne sind noch beide in der
Ausbildung in Provinzstädten, mein
Schwiegersohn in Hamburg wartet gleich-
falls, demnächst zur Ausbildung -
S.
einberufen zu werden. Ferenczi ist als Arzt
bei einem Husarenregiment in Pápa,
Ungarn. Er war inzwischen einmal in Wien.Gegenwärtig herrscht hier Ruhe; es scheint,
daß sich alles zur Entscheidung im
Frühjahr vorbereitet. Das kann dann
ein großes Blutvergießen werden.Die dritte Auflage der Sexualtheorie
habe ich an Sie absenden lassen. Eine
italienische Übersetzung der Vorlesungen
über ΨA ist vor einigen Tagen eingelangt,
besorgt von Prof Bianchini in Neapel.
Außerdem hat mir der Berliner Verleger
angekündigt, dass ein Stockholmer mit
ihm wegen der schwedischen Übersetzg
des Alltagslebens verhandelt.Dies alle Neuigkeiten.
Ich grüße Sie herzlich u bitte um Ihre
wackeren Berichte über Ihre Familie
Ihr
Freud