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S.
8 Okt 14
Dear Dr Brill
Ich habe Ihren letzten Brief am 15/9 erhalten,
am 16/9 beantwortet u kann darum
noch hoffen, daß die Antwort in Ihre
Hände gelangt ist. Auf Ihren Brief vom
4/X (Datum der Ankunft) kann ich erwiedern,
daß Sie Recht thun Jelliffe nicht unbedingt
zu glauben. Ich habe ihm niemals geschrieben
sondern in einer Antwort an White
mich recht offen über J. und seine Praxis
geäußert; natürlich Sie als Gewährsmann
mit keiner Silbe erwähnt. White hat
offenbar J. Mitteilung davon gemacht,
sich übrigens selbst sehr höflich, wenn auch
nicht zulänglich verteidigt.Ebenso zweifelhaft scheint mir die Aussage
von J., Jones wolle meinen polemischen
Artikel für die Review übersetzen.
Ich weiß nichts davon, kann ja auch keinen
Verkehr mit Jones anknüpfen. Aber
es ist mir sehr unwahrscheinlich, daß Jones
eine solche Arbeit für die Review
machen sollte, anstatt für das J. abn.
Psych, dessen Redakteur er ist, u das
er zur Konkurrenz gegen die Review -
S.
herangezogen hat. Also lieber nicht glauben.
Ich möchte gerne, daß dieser Aufsatz
auch englisch erscheint u habe kurz
vor dem Brief bei Payne, der den-
selben Wunsch ausdrückte, angefragt,
ob er - Ihre Zustim̄ung vorausgesetzt -
damit einverstanden ist, es zu machen.
Natürlich ist seither die Korrespondenz
unterbrochen. Ich nahm an, daß Sie bereit
sein würden, diese Arbeit abzugeben,
da ich Sie mit dem Witz beschäftigt weiß
und man von Übersetzgn doch nur
ein gewisses Maß verträgt. Natürlich
bleibt Ihnen der Vorrang, wenn
Sie es wollen. Nur müßte es geschehen,
so lange das Eisen heiß ist.Dieser abscheuliche Krieg zerstört uns ja Alles.
Seien Sie vorläufig froh, dass Sie Amerikaner sind.Pertussis hat meine kleine Tochter auch
durch Monate gehabt, hoffentlich dauert es
bei May nicht so lange u thut ihr nichts.
Ich weiß für wann Sie den Zuwachs in
der Kinderstube erwarten, aber ich
hoffe von Allem zu hören.Mit herzlichen Wünschen
für Sie u Ihr Haus
Freud