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    Salzburg 

    H.[otel] Bristol

    10. 8. 16. 

    Lieber Freund 

    Das Vergnügen an Ihrem Brief 
    wurde mir diesmal durch 
    den verdrießlichen Inhalt 
    gestört. Ich rechnete darauf, 
    daß Sie in Ihren Ferien die 
    Grenze überschreiten könnten, 
    denn mir ist es durch die letzten 
    Bestim̄ungen ganz unmöglich. 
    Ich muß heuer sogar darauf 
    verzichten, Tochter u Enkel zu 
    sehen. Ich sitze hier in Salzburg 
    u kann nicht ein einziges Mal 
    nach Berchtesgaden, werde 
    auch im Sept nicht können. 
    Was nützt mir also Ihre Reise 
    nach München? Rank schreibt 
    heute, daß er vielleicht

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    als Berichterstatter zum Kongreß 
    gehen wird. 

    Unsere Absichten sind noch im̄er 
    nicht geklärt. Vielleicht gehen 
    wir doch vom 20/8 – 10/9 nach 
    Gastein und dann wahrschein-
    lich nach Wien zurück. 
    Revidiren Sie doch Ihre Pläne 
    nochmals von der Voraus-
    setzung her, daß Sie der 
    leichter Bewegliche sind, da 
    Sie doch irgendwie der Armee 
    angehören. 

    Wir haben hier schöne Familien-
    tage gehabt. Mein Bruder 
    u meine Tochter waren kurz 
    hier, beide mit ihren Ehehälften, 
    dazu aber beide Söhne aus dem 
    Feld, stolz als Lieutenants. Ernst 

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    ist noch im̄er mit uns, frisch wie 
    im̄er. Martin fanden wir dies-
    mal ermüdet. Er hatte viel durch-
    gemacht bei der russischen Offensive. 

    Salzburg ist noch im̄er wunder-
    schön. Seltenes Wetterglück 
    begünstigt diesen Aufent-
    halt. Ich schreibe auch in freien 
    Stunden; fünf Vorlesungen 
    also etwa ein Drittel, sind 
    fertig. Das erste Heft der 
    Zeitschrift soll endlich von 
    Teschen unterwegs sein! Sachs 
    wird das zweite beschleunigen. 

    Sonst – nun sonst versucht 
    man, sich in eine Ruhe hinein-
    zuversetzen, die man doch

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    nicht hat. Es geht wüst zu in der 
    Welt. Keine Aussicht auf ein 
    schönes friedliches Ende 
    u allerlei dunkle Drohungen 
    gegen den notwendigen 
    Sieg. C.C.! Sie wissen hoffentlich 
    noch. (Coraggio Casimiro!) 

    Ich grüße Sie u Ihre liebe 
    Frau herzlich u erwarte 
    Ihre Nachrichten. Ihr 
    Freud