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Salzburg, Hotel Bristol, 

22. 7. 16. 

Lieber Freund 

Die Adresse wird Ihnen alles sagen. 
Von Gastein, wohin wir wollten, 
nach kurzem Aufenthalt abgestoßen, 
haben wir hier zuviert, wir beide 
mit Schwägerin u Tochter, für länger 
Aufenthalt genom̄en, sind wenig-
stens ungenirt und der Sorge 
um die Ernährung ledig. Es ist heuer 
sehr schwer, sich ländlich unterzu-
bringen. Natürlich fehlt uns manches, 
Wald usw aber wer könnte jetzt 
haben, was er wünscht. Das Hotel 
und die Räume dürften Sie er-
innern; – es ist eine Art von Re-
gression; hier hat der erste so 
hoffnungsfreudige Kongreß 
im Jahre 1908 stattgefunden.

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Ihren Brief vor 4 Wochen habe ich 
erhalten. Verzögerte Antworten 
bedürfen heuer keiner Entschuldigg. 
Wenn Sie im August die Grenze 
überschreiten dürfen, wollen wir 
uns das Wiedersehen gewiß 
nicht entgehen lassen. 

Von meinen beiden Söhnen bin ich 
jetzt ohne Nachricht, von Martin 
der irgendwo gegen die Russen 
kämpft, erst seit dem 11^ten; von 
Ernst, der noch auf dem er-
oberten italien. Boden geblieben 
ist, aber seit dem 2/7. Vielleicht 
trägt auch unser Ortswechsel 
etwas dazu bei. Mein Schwiegersohn i
st jetzt mit Frau u Kind in nächster 
Nähe von Marcinowski, der 
sich auch sehr freundlich gegen 
sie benommen hat. 

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Vielleicht kom̄e ich dazu, hier einiges 
zu vollenden. Die holländ. Überset-
zung des Alltagslebens durch 
Stärcke ist mir gestern nachgeschickt 
worden. 

Reik schickte mir eben eine Karte aus 
Triest; er ist bei der Sanität. Rank 
haben wir noch in letzter Zeit 
in Wien gesehen, er war froher als 
bisher infolge gewißer privater 
Besserungen, natürlich sonst un-
verändert. Sachs ist irgendwo auf 
Urlaub bis Ende Juli mit seiner 
Liebsten, von Eitingon weiß ich 
nur, daß er in Miskolcz
Miskolcz (Ungarn) steckt. Die Lou 
schreibt noch im̄er die reizend-
sten, verständnisvollsten Briefe 
Jones ist es gelungen, sich durch 
Emden wieder in Verkehr 
zu setzen. Ihm geht es anders, 
er hat 11 Analysenstunden, h kauft

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sich bereits ein Wägelchen u eine 
Hütte 90 km von L. entfernt. 
Auch er phantasirt vom Wieder-
sehen. Von Brill habe ich endlich 
wieder einmal gehört, daß er mehrere 
Übersetzungen vorwärts bringt 
mit den Jungianern rauft und uns 
den Sieg wünscht. Putnam hat 
in der letzten Nr der ΨΑ Review 
eine prächtige Abwehr Adler’s 
veröffentlicht. Das Interesse an 
unserer Wissenschaft ist also auch 
in Amerika nicht im Erlöschen. 

Ich freue mich, daß Sie wenigstens 
mit den Ihrigen dauernd vereint 
sind, u sage mir im übrigen, 
daß Sie gewiß alles neu aufbauen 
werden. Mit herzlichen Grüßen für 
Sie u Ihr ganzes Haus 
Ihr getreuer Freud