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S.
Wien am 20. 1. 1913
Dear Dr Brill
Ich habe erst in voriger Woche zu meiner
großen Bestürzung erfahren, daß Sie
den Vorsitz in der NY Gruppe abgegeben
haben. Ich kenne Sie u weiß, daß es keine
geringen Schwierigkeiten gewesen sein
können, die Sie veranlassen konnten, von
Ihrem Posten zu weichen. Ohne Sie ist aber
die ganze Gruppe nichts wert. Es ist ein
schwerer Verlust für unsere Sache. Ich
hoffe, Sie lassen sich das Persönliche daran
nicht nahe gehen und denken daran, daß
Sie hier eine Anzal von herzlich ergebenen
Freunden haben, zu denen ich mich auch
rechnen darf.Jones wird Sie in wenigen Tagen (1-2 Februar-
Woche) sehen u Ihnen Neues von hier be-
richten. Ich stehe sehr gut mit ihm u möchte
wünschen, daß auch Ihr Verhältnis
zu ihm sich intim gestalte.Mit Jung habe ich die persönlichen Bezieh-
ungen unterbrochen. Sein Benehmen -
S.
gegen mich war zu schlecht und zu toll. Ich
sehe von den herannahenden wissenschaft-
lichen Differenzen dabei ab. Die werden
in objektiver Weise behandelt werden.
Unsere Kooperation bleibt fürs nächste
ungestört, unser neues Blatt erscheint
in dieser Woche. Es besteht auch kein
Bedürfnis, daß die persönliche Entfremd-
ung zwischen ihm u mir allgemein bekannt
werde.Wir würden uns natürlich sehr freuen,
wenn wir recht häufig Beiträge von
Ihnen in der Zeitschrift bringen könnten.- Nächsten Sonntag haben wir Hochzeit.
Die Einladung hat Sie hoffentlich erreicht.Mit herzlichem Gruß an Mrs Brill
und an die liebe kleine May
Ihr getreuer
Freud