Im September 2014 wurden hier erstmals und exemplarisch Versuche diplomatischer Umschriften von Briefen und Texten veröffentlicht.
Inzwischen hat die Edition Form angenommen, die Ordnung der Schriften ist beinahe ausgereift, die Funktionen der Datenbank und die die philologische Richtlinien für die diplomatischen Umschriften der historischen Textquellen differenzieren sich fortlaufend.
Aber noch immer sind die Verzeichnisse fehlerhaft, die Textbstände unvollständig, die Signaturen noch in Überprüfung, die bibliografischen Einträge in Umarbeitung, die diplomatische Umschriften, soweit sie schon präsentiert sind, weiter ergänzungs- und korrekturbedürftig.
Aber immerhin liegt nun bereits – auch dank der Unterstützung von Christfried Tögel – ein sehr umfassendes Verzeichnis der Briefe von und an Freud vor, das in Details aber noch zu korrigieren und zu ergänzen ist. Das gilt auch für die dazugehörige Bibliografie, die die bisherigen Veröffentlichungen erfasst. Jene Briefe, die sich in der Library of Congress in Washington finden, sind weitgehend in die Faksimile-Ausgabe dieser Edition eingebracht worden, Dokumente aus anderen Quellen werden folgen. Mit der diplomatischen Transkription des Briefwerkes wurde begonnen, die bereits veröffentlichten Korrespondenzen erleichtern die Verfertigung dieser Umschriften ebenso wie die Transkription, die Ernst Falzeder dieser Edition von den bislang unveröffentlichten Korrespondenzen zur Verfügung gestellt hatte.
Auch die Werke Freuds sind vorläufig erfasst und in eine erste Ordnung gebracht, die dem Werkverständnis dieser Edition folgt. Daraus generierte sich ein neues System von Signaturen, das nicht nur die Werke sondern auch deren Manifestationen, soweit sie von Freud verfertigt oder autorisiert wurden, berücksichtigt. Diese Manifestation liegen – dank Arkadi Blatow und der Kooperation mit der International Psychoanalytic University Berlin – in zunehmender Vollständigkeit als Faksimile-Ausgabe vor, vorläufig versehen mit mehr oder weniger brauchbaren OCR Umschriften, die im Gefolge der Editionsarbeiten von diplomatischen Umschriften ersetzt werden. Die bibliografischen Angeben zu diesen Manifestationen sind gerade in Überarbeitung.
Der Wissenschaftsfonds der Republik Österreich (FWF) finanziert seit 2020 ein Forschungsvorhaben unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Rohrwasser, das in einer Forschungspartnerschaft zwischen der Wiener Psychoanalytischen Akademie und dem Zentrum für Digital Humanities der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Daniel Schopper, Peter Andorfer) und dem Germanistischen Institut der Universität Wien (Christian Huber, Sophie Liepold) die Entwicklung, Implementierung und exemplarische editorische Umsetzung des spezifischen Editions-Instrumentariums der Digital Humanities zum Ziel hat.
Die textkritische Bearbeitung der Schriften steht nunmehr im Zentrum der Arbeiten aller Teams der Edition.
Bei den herausfordernden Produktionsbedingungen, unter denen diese Edition entsteht, braucht es für die Teilergebnisse, die wir vorstellen, und die Lösungen, die wir entwickeln, immer eine Zeit der öffentlichen Erprobung und Rückmeldung.
Daran wachsen Struktur und Qualität der Inhalte.
Hier bitten wir also nicht nur um Geduld und Verständnis für die Unvollkommenheit der Ergebnisse, die wir exemplarisch vorstellen, sondern vor allem auch um die Mithilfe der Leserschaft.
Christien Diercks, 31.9.2021